Eiszeit am Bosporus

Lange haben Unternehmer der Türkei die Treue gehalten – allen politischen Verwerfungen zum Trotz. Jetzt kippt die Stimmung.

Der Automobilzulieferer Christian Karl Siebenwurst arbeitet im Bereich der Umformtechnik in der Türkei regelmäßig mit Subunternehmern. Große Lieferprojekte deutscher und internationaler OEMs hat Siebenwurst unter anderem mit diesen Partnern abgewickelt. Nun aber ist das nicht mehr möglich. „Sämtliche OEMs verbieten uns, Aufträge in die Türkei zu vergeben“, berichtet Christian Walter, Mitglied der Geschäftsführung. Die genauen Gründe würden sie nicht kommunizieren, trotzdem müssten sich alle Zulieferer daran halten. „Daher liegen unsere Geschäfte in der Türkei derzeit auf Eis.“

„Die Probleme werden nicht weniger, wenn man die Beziehungen abbricht – im Gegenteil. Unterschiedliche Meinungen muss man ausdiskutieren und dann gemeinsam eine mittelfristige Lösung finden.“

Trotz der Schwierigkeiten und Verluste müsse man aber mit der Türkei im Gespräch bleiben, empfiehlt Christian Walter von Siebenwurst: „Die Probleme werden nicht weniger, wenn man die Beziehungen abbricht – im Gegenteil. Unterschiedliche Meinungen muss man ausdiskutieren und dann gemeinsam eine mittelfristige Lösung finden.“ Siebenwurst hält daher den Kontakt zu den türkischen Partnern, selbst wenn das Unternehmen ihnen derzeit keine Aufträge vermitteln darf.

Quelle: Markt und Mittelstand, Ausgabe 10/Oktober 2018 , Katharina Schnurpfeil, © Alle Rechte vorbehalten Frankfurt Business Media GmbH

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